Wachstum durch Vielfalt
Gärtnerin Marianne Ganger aus Wien-Aspern berichtet, wie aus einer einst traditionellen
Gemüseproduktion eine „Erlebnisgärtnerei“ mit hoher Kundenfrequenz geworden ist. / Hans Maad

Die Grundidee unseres
Betriebes ist es,
als Gärtner nahe am
Kunden zu sein und
die Vielfalt hochzuhalten. Wir
wollen unsere Arbeit möglichst
greifbar und erlebbar machen.
Dies setzen wir mit unserem Ab
Hof-Laden, unseren zahlreichen
Sorten, Betriebsführungen und
Workshops in die Tat um. Wie
gut die Gärtnerfamilie Ganger
in Wien Aspern dieses Leitbild
lebt, das belegt das große Kundeninteresse.
Zirkus, Kürbisfest und Fermentations-Seminar
Standardprogramm am Betrieb
ist neben dem täglich geöffneten
Hofladen der bis zu zweimal
monatlich stattfindende Bauernmarkt.
Dazu kommen besondere
saisonale Aktivitäten
wie Genuss-Feste im Frühling
und Herbst, ein Kürbisfest, eine
Adventausstellung oder ein Nikolaus-
Nachmittag. Heuer gibt
es sogar auch wieder ein mehrtägiges
Gastspiel des Circus
Dimitri („Der kleinste Zirkus
der Welt“).
Die Bewertungen im Web sind mit 4,7 von fünf Punkten ausgezeichnet, auf facebook gibt es Hunderte „interessierte Personen“ an Aktivitäten wie dem „Blumen-Saisonbeginn“, einem „Fermentier-Workshop mit Wolfgang Zemanek“ oder einem „Osterbackkurs mit Bäckermeister Thomas Huber“ in der Ganger’schen Seminarküche.
Eine Kundin auf Google: „Es ist immer wieder eine Freude, bei Gangers einzukaufen. Regionale Ware in dieser Frische angeboten zu bekommen, ist phänomenal. Bei Fragen ist man stets um kompetente Auskunft bemüht. Vielen Dank Familie Ganger!
Solche Rückmeldungen sind für Marianne Ganger (56) die überzeugende Bestätigung, dass der gemeinsam mit ihrem Mann Franz eingeschlagene Weg in Richtung Endkundenverkauf richtig war.
Die Bewertungen im Web sind mit 4,7 von fünf Punkten ausgezeichnet, auf facebook gibt es Hunderte „interessierte Personen“ an Aktivitäten wie dem „Blumen-Saisonbeginn“, einem „Fermentier-Workshop mit Wolfgang Zemanek“ oder einem „Osterbackkurs mit Bäckermeister Thomas Huber“ in der Ganger’schen Seminarküche.
Eine Kundin auf Google: „Es ist immer wieder eine Freude, bei Gangers einzukaufen. Regionale Ware in dieser Frische angeboten zu bekommen, ist phänomenal. Bei Fragen ist man stets um kompetente Auskunft bemüht. Vielen Dank Familie Ganger!
Solche Rückmeldungen sind für Marianne Ganger (56) die überzeugende Bestätigung, dass der gemeinsam mit ihrem Mann Franz eingeschlagene Weg in Richtung Endkundenverkauf richtig war.
Einst Donau-Au, heute Großstadt
Die Geschichte der Gärtnerei
Ganger reicht zurück bis in das
Jahr 1898. Franz Gangers aus
dem Waldviertel stammende
Vorfahren haben sich damals
auf den im Zuge der Donauregulierung
frei gewordenen,
sandigen Böden des Überschwemmungsgebiets
als Gemüsegärtner
angesiedelt. Marianne:
„Das war Schwerstarbeit.“
Sie selbst stammt ebenfalls
aus einer Gärtnerfamilie,
kam aber erst wieder durch die
Heirat mit Franz in den Gartenbau
zurück.
Es war mehr ein Gefühl als eine gezielte Strategie
Zunächst wurde der Betrieb in
den gewohnten Bahnen geführt,
als Gemüsegärtnerei mit einem
so nebenbei laufenden
Ab Hof-Verkauf. Ab dem EUBeitritt
wurden aber die wirtschaftlichen
Bedingungen für
den Gemüsebau zunehmend
schwieriger. Die Devise „Wachsen
oder Weichen“ begann auch
in dieser Sparte zu greifen.
Die Antwort der Familie Ganger
auf diese Entwicklung war die
verstärkte Ausrichtung auf den
Direktverkauf. Marianne: „Das
hat sich nach und nach ergeben.
Das war eher ein Bauchgefühl.“
Etwa ab dem Jahr 2004 hat sie
begonnen, die Direktvermarktung
professioneller anzugehen.
Am Beginn standen ein Kurs
in der Landwirtschaftskammer
NÖ und die Zertifizierung als
„Gutes vom Bauernhof“-Betrieb.
Marianne: „Das war sehr wertvoll.
Die Kontakte zu den Berufskollegen,
die ich damals
kennengelernt habe, sind bis
heute aufrecht.“ Bei den Bauernmärkten
am Betrieb sind
sämtliche Anbieter ebenfalls
unter der Marke zertifiziert.
Durch die Hereinnahme von Drittanbietern, beispielsweise mit Fleisch- und Milchprodukten, Wein und Säften gelingt es, das Sortiment zu verbreitern und für den Wocheneinkauf attraktiv zu machen. Das Kundeninteresse bestätigt den Erfolg dieser Ausrichtung.
Durch die Hereinnahme von Drittanbietern, beispielsweise mit Fleisch- und Milchprodukten, Wein und Säften gelingt es, das Sortiment zu verbreitern und für den Wocheneinkauf attraktiv zu machen. Das Kundeninteresse bestätigt den Erfolg dieser Ausrichtung.
Die eigene Produktion ist die größte Stärke
Marianne: „Die Kombination
aus eigener Produktion und
Direktverkauf ist genau unsere
Stärke.“ Vor allem die Qualität
der Pflanzen und der Produkte
aus der eigenen Gärtnerei sei
das Unterscheidungsmerkmal
zur Uniformität der Ware in der
Umgebung des Betriebs allesamt
zu findenden Gartencentern
der großen Handelskonzerne.
Die Kunden wüssten sehr
genau, wo welches Produkt wie
viel koste. Marianne: „Den Preiswettbewerb
können wir nicht
gewinnen, aber wir gewinnen
den Qualitätswettbewerb.“
Der Einsatz, den Familie Ganger für diese Betriebsform leistet, ist so beachtlich wie gut organisiert. Marianne: „Mein Mann Franz und Schwiegersohn Daniel sind zuständig für die Technik und die Kulturführung, ich mache den Bereich Balkon- und Gartenblumen, und meine Tochter kümmert sich um die Vielfalt.“ In Summe 20 Mitarbeiter sind in der Gärtnerei und all ihren Diversifizierungszweigen beschäftigt, fünf Lehrlinge stehen in Ausbildung. Der Aufwand lohnt, denn nach achtjähriger Anlauf- und Planungszeit konnte im Vorjahr ein neues Verkaufsgebäude in umweltbewusster Holzriegelbauweise errichtet und eröffnet werden. Es bedurfte jahrelanger Geduld und Hartnäckigkeit, um von der Behörde die passende Baubewilligung am Standort zu erhalten.
Eine Gärtnerei, nur fünf Minuten fußläufig von der nächsten U-Bahn-Station entfernt, mit einer riesigen Spedition und dem Bundesrealgymnasium Contiweg als unmittelbare Grundstücksnachbarn sowie kaum noch Gartenbau und Landwirtschaft in der näheren Umgebung ist ganz sicher eine Besonderheit in der Stadtentwicklung. Marianne: „Mit unserer grünen Insel schwimmen wir gegen den Strom. Abwandern kommt für uns nicht infrage.“ Kaum jemand setze wirksame Aktivitäten gegen all den Beton in der Umgebung, meint die Gärtnerin. Ihre Familie werde dem eingeschlagenen Weg jedenfalls auch weiterhin treu bleiben.
Der Einsatz, den Familie Ganger für diese Betriebsform leistet, ist so beachtlich wie gut organisiert. Marianne: „Mein Mann Franz und Schwiegersohn Daniel sind zuständig für die Technik und die Kulturführung, ich mache den Bereich Balkon- und Gartenblumen, und meine Tochter kümmert sich um die Vielfalt.“ In Summe 20 Mitarbeiter sind in der Gärtnerei und all ihren Diversifizierungszweigen beschäftigt, fünf Lehrlinge stehen in Ausbildung. Der Aufwand lohnt, denn nach achtjähriger Anlauf- und Planungszeit konnte im Vorjahr ein neues Verkaufsgebäude in umweltbewusster Holzriegelbauweise errichtet und eröffnet werden. Es bedurfte jahrelanger Geduld und Hartnäckigkeit, um von der Behörde die passende Baubewilligung am Standort zu erhalten.
Eine Gärtnerei, nur fünf Minuten fußläufig von der nächsten U-Bahn-Station entfernt, mit einer riesigen Spedition und dem Bundesrealgymnasium Contiweg als unmittelbare Grundstücksnachbarn sowie kaum noch Gartenbau und Landwirtschaft in der näheren Umgebung ist ganz sicher eine Besonderheit in der Stadtentwicklung. Marianne: „Mit unserer grünen Insel schwimmen wir gegen den Strom. Abwandern kommt für uns nicht infrage.“ Kaum jemand setze wirksame Aktivitäten gegen all den Beton in der Umgebung, meint die Gärtnerin. Ihre Familie werde dem eingeschlagenen Weg jedenfalls auch weiterhin treu bleiben.